Klaus und Dorothee von Flüe

Die Katholischen Landvolkbewegung verehrt Niklaus und Dorothee als ihre Patrone.

Als Ehepaar beeindrucken Niklaus und Dorothee:

  • mit der Geradlinigkeit ihres Lebens,
  • im Hören auf Gott,
  • mit der Kraft ihres Glaubens,
  • im Ringen um den Willen Gottes,
  • im Loslassen und Sich-Verlassen auf Gott hin. 

Bruder Klaus selbst wurde bereits zu Lebzeiten als "lebendiger Heiliger" verehrt. Bis in unsere Tage wird er in der Schweiz als Landesvater und Nationalpatron geschätzt. Die KLB schätzt an Bruder Klaus vor allem

  • den engagierten Bauern, der sich überall wo es nötig ist, für das Gemeinwohl einsetzt
  • den einfachen Beter, der ein tiefe Frömmigkeit entwickelt, die bis in unsere Zeit Impulse gibt.
  • der Friedensstifter, der für Solidarität und Gerechtigkeit eintritt.

Auch wenn der Lebensweg von Niklaus und Dorothea für unsere Verhältnisse eher eckig und kantig ist, so sind sie für viele Menschen Fürbitter und Leitbilder. 

Zeittafel

1417: Niklaus wird auf dem Flüeli in einer angesehenen Bauernfamilie geboren.
1430/1432: Zwischen 1430 und 1432 wird Dorothee Wyss in Obwalden geboren. Ihr genaues Geburtsjahr ist unbekannt.
1440 - 1444: Klaus nimmt als Offizier am Krieg zwischen Zürich und den restlichen Kantonen der Schweizer Eidgenossenschft teil.
1444/1446: Niklaus von Flüe und Dorothee Wyss heiraten. Sie werden in den nächsten 20 Jahren fünf Buben und fünf Mädchen das Leben schenken.
1450 - 1465: Niklaus erfüllt wichtige öffentliche Ämter in der Gemeinde und im Kanton als Richter, als Politiker und im Militärdienst.
Das Amt des Landammanns lehnt er ab.
1460: Nochmals nimmt Klaus an einem Feldzug teil. Der Überlieferung zufolge verhinderte er dabei die Plünderung und Brandschatzung des Klosters Katharinental.
1465: Niklaus gerät in eine tiefe Sinnkrise und tritt von allen öffentlichen Aufgaben zurück. Es zieht ihn zunehmend in die Einsamkeit, er fastet streng und betet viel. Er bespricht sich mit seiner Familie. Seine Frau Dorothee und seine Kinder lassen ihn schließlich ziehen.
1467: Am 16. Oktober verlässt Niklaus Familie, Haus und Hof und zieht als Pilger in die Fremde. Eine visionäre Begegnung im Liestal – in der Nähe von Zürich – bringt ihn von diesen Plänen ab. Er kehrt zurück und verkriecht sich zunächst auf der Alp «Chlisterli» im Melchtal. Schließlich lässt er sich im Ranft als Einsiedler nieder. Von nun an wird er „Bruder Klaus“ genannt.
1468: Der Kanton Obwalden errichtet für Bruder Klaus im Ranft die heute noch bestehende Zelle und eine Kapelle.
1481: „Stamser Verkommnis“ Über Monate konnten die Schweizer Kantone interne Konflikte nicht lösen. Die entscheidende Verhandlungsrunde, die „Stanser Tagsatzung“ drohte zu scheitern. Da eilte der Stanser Pfarrer Heini Amgund zu Klaus und erhielt von ihm eine – bis heute nicht bekannte – Botschaft für die Abgesandten der Kantone. Aufgrund dieser Botschaft kommt eine Einigung zustande und der Fortbestand der Eidgenossenschaft ist gesichert.
1487: Am 21. März stirbt Bruder Klaus in seiner Klause in der Ranft.
1495/1496: Dorothee stirbt auf dem Flüeli
1671: Papst Clemens IX. gestattete die liturgische Verehrung von Niklaus von Flüe zunächst in der Pfarrei Sachseln (1669), dann in den Bistümern Konstanz und Mainz (1671). Das entspricht in etwa einer Seligsprechung.
1947: Bruder Klaus wird durch Papst Pius XII heilig gesprochen.
1951: Die Katholische Landjugend Deutschlands erwählt Klaus von Flüe als ihren Patron.
1984: Papst Johannes II würdigt Dorothee Wyss als „heiligmäßige Frau“.

In den 2000-er-Jahren wird zunehmend die Bedeutung Dorothees für das Leben von Bruder Klaus erkannt und bei als Patrone der Katholischen Landvolkbewegung angesehen.